Warum die Festtage Paare belasten – und wie man gemeinsam gegensteuern kann
Weihnachsstreit muss nicht sein
Für viele Paare ist die Weihnachtszeit nicht nur ein Fest der Besinnlichkeit, sondern auch eine der schwierigsten Phasen des Jahres. In Familienrechtskanzleien zeigt sich regelmäßig: Die meisten Trennungs- und Scheidungsanfragen erreichen uns im Januar. Das hat Gründe – und doch ist es wichtig zu betonen: Weihnachten muss nicht zur Scheidung führen.
Die Festtage bringen besondere Erwartungen mit sich. Alles soll harmonisch, friedlich und festlich sein. Doch genau dieser Anspruch erzeugt Druck. Dazu kommen familiäre Verpflichtungen, lange To-do-Listen, vollgepackte Kalender und oft auch unausgesprochene Konflikte, die im Alltag überdeckt werden, zur Weihnachtszeit aber wieder hochkommen.
Ihr Experte für Familienrecht in Berlin Lichtenberg
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Eine Scheidung ist nicht die logische Konsequenz aus stressigen Feiertagen
Erwartungen ehrlich aussprechen
Je klarer die Vorstellungen beider Partner sind, desto weniger Missverständnisse entstehen.
Hilfreiche Fragen können sein:
Was bedeutet Weihnachten für dich wirklich?
Wie möchtest du die Feiertage verbringen?
Was stresst dich besonders?
Was wünschst du dir von mir?
Solche Gespräche schaffen Verbindung statt Belastung.
Perfektion loslassen
Nicht die Dekoration oder das Menü entscheidet über die Qualität des Festes – sondern die Stimmung.
Ein einfaches Essen reicht.
Nicht jeder Besuch muss stattfinden.
Ein unperfekter Tag kann trotzdem schön sein.
Entlastung beginnt dort, wo Perfektion endet.
Traditionen zusammenführen
Jede Familie bringt eigene Rituale mit. Konflikte entstehen, wenn beide Seiten ihre Vorstellungen durchsetzen wollen.
Besser ist:
abwechseln,
kombinieren,
oder neue gemeinsame Rituale schaffen.
Das stärkt das Gefühl von „Wir“.
Zeit für Ruhe einplanen
Pausen sind kein Luxus, sondern notwendig, um Streit vorzubeugen.
Auszeiten für jeden Einzelnen
kurze Spaziergänge
bewusste Momente ohne Ablenkung
gemeinsames „Runterfahren“
Stress sinkt – Nähe entsteht.
Bewusst deeskalieren, wenn es schwierig wird
Streitpunkte lassen sich oft entschärfen, wenn beide Partner einen Schritt zurücktreten.
nicht im Affekt reagieren
Ich-Botschaften statt Vorwürfen
klar sagen, was man braucht („Ich brauche kurz Ruhe“)
Humor zulassen
Viele Konflikte verlieren so ihre Schärfe.
Wann Unterstützung sinnvoll ist
Wenn die Weihnachtszeit regelmäßig Krisen auslöst oder die Belastung immer stärker wird, kann eine frühzeitige Beratung helfen – sei es durch eine Paarberatung, Mediation oder anwaltliche Erstberatung.
Für mich als Rechtsanwalt steht dabei nicht im Vordergrund, Scheidungen zu fördern. Oft ist es das Gegenteil:
Ich helfe Paaren, Klarheit zu gewinnen und Eskalationen zu vermeiden.
Viele Paare kommen zu mir, um sich zu informieren – nicht, um sofort die Trennung einzuleiten. Ein rechtliches Verständnis der eigenen Situation schafft Sicherheit und kann Druck aus der Beziehung nehmen.
